Ich bin im Osten Deutschlands aufgewachsen. Die PGH Friseur und Kosmetik (Produktionsgenossenschaft des Handwerks) hat mir das ermöglicht, was ich vorhatte: ich wollte Kosmetikerin werden. (Intershop) Nach einer soliden handwerklichen Ausbildung zur Kosmetikerin und Fußpflegerin hatte ich nach 3 Jahren mein Ziel erreicht. An Arbeit hatte es nicht gemangelt, denn zu DDR Zeiten ging fast jede Frau regelmäßig zur Kosmetik, die Preise von höchsten 8,50 Mark pro Behandlung machten es möglich. Die Palette der Kosmetikpräparate war mit 10 Kräutercremes mehr als überschaubar und kein Vergleich zur heutigen Marken- und Produktvielfalt. Die Wende brachte dann sehr viel Unruhe in meinen Alltag als Kosmetikerin. Die PGHs wurde aufgelöst. Ich war arbeitslos. In die Ratlosigkeit kam der unbeugsame Wille meinen Beruf weiter ausüben zu wollen und ich erkannte die große Chance, endlich mit all den tollen Cremes und Düften arbeiten zu können, die uns mit der Wende nicht mehr verschlossen waren und für die ich mich so begeistert hatte. Die von mir immer noch sehr geschätze Marke Maria Galland war meine erster kosmetik Lieferant. Ich machte mich selbständig und übernahm viele Kundinnen, die mich schon kannten und die meine Arbeit schätzten. Maria Galland war mein erstes Kosmetik-Depot das mich völlig überzeugt hatte. Der Weg in die Selbständigkeit war sehr aufregend. Ich sollte mich plötzlich in einem System zurecht finden, das ich so nicht kannte: Steuerberater, Finanzamt, Mehrwertsteuer, Versicherungen, Pflichtmitgliedschaften und vieles mehr. Aber ich habe es geschafft und es lief so gut, dass ich zwei ehemalige Kolleginnen eingestellt habe, mit denen ich schon während meiner Ausbildung zusammengearbeitet hatte. Das ist jetzt 30 Jahre her und wir sind immer noch ein gutes Team. Ich eröffnete meine erste Parfümerie. Wir schwammen auf der Welle des großen Nachholbedarfs an Luxusprodukten, bis sich das Blatt mit zunehmendem Wettbewerb und der Ansiedlung von Filialisten mir den großen Namen wendete. Die Hersteller der große Luxusmarken, die zunächst im Osten Deutschlands überall präsent sein wollten, schraubten ihre Umsatzerwartungen immer weiter in die Höhe, sodass manche Marken nicht mehr zu halten waren und ich mich fast wöchentlich vor neuen Herausforderungen gesehen habe, die gelöst und neue Wege gefunden werden mussten. Ich habe gelernt, dass vieles austauschbar ist und nicht Marken, sonden meine Kunden im Vordergrund stehen. Nicht die Marken, sondern die Kunden das Kapital sind. Auch wenn ich jeden Tag vor neuen Herausforderungen stehe liebe ich meinen Beruf, den persönlichen Kontakt zu meinen Kunden, die Marken, mit denen wir in unserer Parfümerie und Kosmetik Institut arbeiten. Es sind die Marken übrig geblieben, denen es nicht ausschließlich nur um Umsatz geht, sondern die ein breites Spektrum der Bedürfnisse meiner Kundinnen abdecken und hinter deren Preis-Leistung ich voll stehe und mit denen ich bereits fast 30 Jahre zusammenarbeite und gute bis beste Erfahrungen gemacht habe. Ich werde mich weiter mit Herzblut und persönlichem Engagement zum Wohle meiner Kundinnen und Kunden am Markt behaupten.